TISCHLER: MIT GESCHICK UND KREATIVITÄT ZUM INDIVIDUELLEN PRODUKT

TISCHLER: MIT GESCHICK UND KREATIVITÄT ZUM INDIVIDUELLEN PRODUKT

Der Beruf des Tischlers (Synonym Schreiner) gilt als einer der attraktivsten Berufe im Handwerk. Was den Reiz dieser Tätigkeit ausmacht und welche Fähigkeiten für die Arbeit besonders wichtig sind, wird im Gespräch mit Mark Müsse (28) deutlich. Der Bad Berleburger absolvierte seine Ausbildung in der Oberhundemer Tischlerei RAMEIL und arbeitet heute als Geselle im Betrieb.


Herr Müsse, nach der Schule wissen viele Jugendliche nicht genau welchen Beruf sie erlernen möchte. Wie kam es dazu, dass Sie sich für eine Ausbildung zum Tischer entschieden haben?

Zu der Zeit als ich mich für einen Ausbildungsberuf entscheiden musste, haben wir zu Hause viel renoviert und während dieser Arbeit habe ich den Spaß an handwerklichen Tätigkeiten entdeckt. Aus diesem Grund habe ich ein Praktikum bei einem Elektriker und ein Praktikum bei der Tischlerei RAMEIL absolviert. Da mir das Arbeiten mit Holz extrem viel Spaß gemacht hat, habe ich mich dann für eine Ausbildung zum Tischler beworben.

Was fasziniert Sie gerade an der Tätigkeit und dem Werkstoff Holz?

Ich mag meinen Beruf besonders, da die Arbeitsschritte und Aufgaben sehr vielseitig sind. So handelt es sich bei allen unseren Produkten nicht um Serienprodukte, sondern jeder Auftrag ist aufgrund der Abmessungen oder Beschaffenheit des Holzes ein echtes Unikat. In vielen Metallberufen beispielsweise hat der Arbeiter nur einen kleinen Einfluss auf das Endprodukt. Bei Tischlern kommt es hingegen sehr auf die Kreativität und Genauigkeit der Arbeit an.

Würden Sie sagen, der Beruf des Tischlers hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert?

Das kann man so nicht sagen. Moderne Schreinereien sind heute mit neuster Technik und Maschinen ausgestattet. Beispielsweise zählt die Bedienung von CNC-Maschinen fast schon zu den Grundvoraussetzungen für den Beruf. Man steht jedoch nicht den ganzen Tag an nur einer Maschine, sondern man ist für verschieden Arbeitsschritte zuständig – somit ist die Arbeit alles andere als monoton.

Sind Sie auch für alle Produkte, die von der Tischlerei angeboten werden, zuständig?

Die Tischlerei Rameil bietet von Türen über Treppen und Fenster bis hin zum kompletten Innenausbau alles an und jeder Mitarbeiter wird häufig in den Fertigungsprozess der verschiedenen Produkte integriert. Welche Fähigkeiten sollte man für den Beruf mitbringen?

Neben der bereits angesprochenen nötigen Kreativität und dem präzisen Arbeiten ist noch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und besonders ein hohes Maß an Motivation wichtig. Gerade wenn man Spaß an der Arbeit hat fällt einem das Lernen während der Ausbildung und später im Beruf deutlich leichter.

Können Sie uns noch ein wenig über den Ablauf der Ausbildung berichten?

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und der Unterricht findet, je nach Ausbildungsjahr, ein bis drei Mal die Woche in der Berufsschule statt. Da ich in Bad Berleburg wohne, konnte ich dort auch zur Schule gehen. Wer aus dem Kreis Olpe kommt besucht in der Regel den Unterricht in Attendorn. Zudem finden verschiedene Lehrgänge am bbz in Arnsberg statt.

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten hat man im Anschluss an die Lehre?

Im Anschluss an die Ausbildung kann man zum Beispiel die Techniker- oder Meisterschule besuchen und sein Fachabitur nachholen. So gibt es viele Leute, die im Anschluss an Ihre Lehre noch ein Architekturstudium anschließen. Aber auch in vielen anderen Bereichen sind Tischler aufgrund ihres guten handwerklichen Geschicks gefragte Arbeitskräfte.

Vielen Dank für die interessanten Informationen.

11. November 2013 11.11.13
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